Die richtige Krankenversicherung für Lehrer nach der Verbeamtung – PKV oder GKV?

Krankenversicherung Lehrer nach Verbeamtung

Die Verbeamtung auf Lebenszeit als Lehrkraft oder als Referendar im Lehramt ermöglicht es Ihnen, in eine private Krankenversicherung für Beamte überzugehen. Diese Möglichkeit wird unabhängig von Ihrem Verdienst angeboten, da die Beamten und ihre Anwärter generell die Wahl haben, sich für eine private Krankenversicherung zu entscheiden. Es handelt sich hierbei um eine besondere Regelung im Sozialversicherungsrecht, die nur den Bediensteten des Staates und der Länder zugutekommt.

Obwohl es Ihnen natürlich freisteht, bei einer gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben, sollten Sie beachten, dass Sie mit Ihrer Verbeamtung keinen Anspruch mehr auf die Arbeitgeberbeteiligung an den Krankenkassenbeiträgen haben.

Im Gegenzug haben Sie jedoch Anspruch auf Beihilfeleistungen Ihres Bundeslandes. Diese Unterstützung führt allerdings nur dann zu einer spürbaren finanziellen Entlastung, wenn Sie in eine private Krankenversicherung wechseln.

Als Beamter haben Sie außerdem die Möglichkeit, sogenannte Restkostentarife in der privaten Krankenversicherung abzuschließen, die die Kosten abdecken, die nicht von der Beihilfe getragen werden. Die Möglichkeit, eine solche Versicherungsoption zu wählen, ist in der Struktur der gesetzlichen Krankenversicherung grundsätzlich nicht vorgesehen. Aus diesem Grund kann die private Krankenversicherung für Lehrkräfte, die den Beamtenstatus erlangt haben, möglicherweise vorteilhaftere Bedingungen bieten.

Im Folgenden wird genauer auf GKV, PKV und Restkostentarif eingegangen, um Ihnen einen besseren und vor allem genaueren Überblick über Ihre Versicherungsoptionen zu bieten.

Verlust des Anspruchs auf Arbeitgeberbeteiligung an den Beiträgen in der gesetzlichen Krankenversicherung

Als Arbeitnehmer profitieren Sie von der Regelung, dass Ihr Arbeitgeber dazu verpflichtet ist, die Hälfte Ihrer Krankenkassenbeiträge zu übernehmen. Dieser Vorteil erlischt jedoch, sobald Sie als Lehrkraft in den Beamtenstatus oder den Status eines Beamtenanwärters erhoben werden.

In diesem Fall greift Paragraf 257 des fünften Sozialgesetzbuches (SGB V), welcher besagt, dass Beamtinnen und Beamte keinen Anspruch auf einen Zuschuss zu den Krankenkassenbeiträgen haben. Daraus ergibt sich, dass Sie als Landesbeamter, sofern Sie Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse bleiben, die gesamte Höhe der Beiträge ohne jegliche Unterstützung selbst aufbringen müssen.

Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden auf Grundlage Ihrer Beamtenbesoldung berechnet, wobei der volle Beitragssatz auf die gesamte Höhe Ihrer Besoldung angewendet wird.

Hier ein Beispiel:

Nehmen wir einen dreißigjährigen Lehrer ohne Kinder, der in Bayern verbeamtet wird und sich für die Barmer Krankenkasse entscheidet. Angenommen, seine Besoldungsgruppe A12 bringt ihm ein mittleres Einkommen im vierstelligen Bereich ein. Als Beamter muss er nun den vollen Krankenkassenbeitrag, einschließlich des Zusatzbeitrags, sowie den Pflegeversicherungsbeitrag auf sein gesamtes Einkommen zahlen. Daraus ergibt sich ein monatlicher Beitrag für seine gesetzliche Krankenkasse, der in den meisten Fällen deutlich über 500 Euro liegt.

Verbeamtete Lehrer können in jedem Fall zu guten Konditionen in die private Krankenversicherung eintreten

Angesichts der hohen Beiträge, die in der gesetzlichen Krankenversicherung anfallen, ziehen es viele Lehrer in Betracht, in eine private Krankenversicherung zu wechseln. Mit dem Beamtenstatus kommt der Anspruch auf Beihilfe ins Spiel, da nur die Kosten, die nicht durch die Beihilfe gedeckt sind, durch eine private Krankenversicherung (PKV) abgesichert werden müssen.

In der Regel hat ein Beamter ohne Kinder einen Beihilfeanspruch von 50 Prozent. Dementsprechend muss der Lehrer eine private Krankenversicherung abschließen, die die verbleibenden 50 Prozent der Kosten abdeckt. Die Höhe des Einkommens spielt bei der Auswahl einer PKV keine Rolle. Vielmehr sind das Eintrittsalter, der Gesundheitszustand und der Beihilfeanspruch ausschlaggebend.

Hier ein Beispiel:

Nehmen wir dieses Mal einen Lehrer, der in eine private Krankenversicherung wechselt. Unter Berücksichtigung seines Beihilfeanspruchs könnte er eine private Krankenversicherung für Beamte abschließen, die monatlich etwa 200 Euro kostet.

In diesem Betrag sind bereits Wahlleistungen im Krankenhaus (wie ein Zweibettzimmer und die Behandlung durch den Chefarzt) und ein Beihilfeergänzungstarif enthalten, der die Lücken der Beihilfe vonseiten der PKV abdeckt.

Daher profitiert der Lehrer nicht nur von den zusätzlichen Leistungen, die die private Krankenversicherung für Beamte bietet, sondern spart auch monatlich einen erheblichen Betrag im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung.

Auch Lehramtsanwärter profitieren von den Vorteilen der PKV

Personen, die sich in der Ausbildung zum Lehrer befinden – die sogenannten Lehramtsanwärter – genießen hinsichtlich der Sozialversicherung dieselben Vorzüge wie Vollzeitbeamte, ob sie sich nun in der Probezeit befinden oder bereits auf Lebenszeit ernannt wurden.

Das öffnet auch für angehende Lehrkräfte in der Regel den Weg zur privaten Krankenversicherung. Denn während ihrer Ausbildungszeit als Referendare haben sie in der Tat die Möglichkeit, von reduzierten Tarifen bei privaten Krankenversicherungen zu profitieren.

Man sollte natürlich bedenken, dass der Wechsel in eine private Krankenversicherung eine langfristige Entscheidung ist, die sorgfältig abgewogen werden sollte. Die privaten Tarife können zwar während der Ausbildungszeit günstiger sein, aber die Beiträge können im Laufe der Zeit steigen, besonders wenn gesundheitliche Probleme auftreten. Darüber hinaus ist ein Rückwechsel in die gesetzliche Krankenversicherung oft nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Zudem sollten angehende Lehrkräfte nicht nur die Kosten, sondern auch die Leistungen der verschiedenen Versicherungsoptionen vergleichen. Private Krankenversicherungen bieten in der Regel umfangreichere Leistungen als die gesetzliche Krankenversicherung. Das kann zum Beispiel schnellere Arzttermine, umfassendere Deckung bei Krankenhausaufenthalten oder Zuschüsse zu alternativen Behandlungsmethoden beinhalten. Allerdings variieren die genauen Leistungen von Versicherer zu Versicherer, daher ist ein gründlicher Vergleich unerlässlich.

Um die ideale private Krankenversicherung für Referendare zu finden, ist es ratsam, einen Vergleich speziell für Lehramtsanwärter durchzuführen. Mit einem solchen Vergleich können sie die unterschiedlichen Angebote und Tarifbedingungen der verschiedenen privaten Krankenversicherungen prüfen und so die beste Wahl für ihre individuellen Bedürfnisse treffen.

Beihilfe und Restkostentarife in der privaten Krankenversicherung (PKV): Was Sie wissen müssen

Die Beihilfe und die damit verbundenen Restkostentarife spielen eine zentrale Rolle in der privaten Krankenversicherung (PKV) für Beamte und Beamtenanwärter. Diese Elemente bieten spezielle Vorteile, die in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nicht verfügbar sind.

Die Beihilfe ist eine finanzielle Unterstützung, die Beamten und ihren Familienangehörigen von ihrem Dienstherrn gewährt wird, um Krankheits-, Pflege- oder Geburtskosten zu decken. Der Beihilfeanspruch variiert je nach Bundesland und Familienstatus. Ein lediger Beamter ohne Kinder hat in der Regel Anspruch auf eine Beihilfe von 50 %, während verheiratete Beamte oder Beamte mit Kindern einen höheren Beihilfeanspruch haben können. Dies bedeutet, dass der Dienstherr einen bestimmten Prozentsatz der anfallenden Gesundheitskosten übernimmt.

Die Restkostentarife in der PKV sind speziell darauf ausgelegt, die Kosten abzudecken, die nicht von der Beihilfe getragen werden. Wenn beispielsweise ein Beamter einen Beihilfeanspruch von 50 % hat, deckt der Restkostentarif die verbleibenden 50 % der Kosten ab. Dabei gibt es eine große Auswahl an Tarifen mit unterschiedlichen Leistungsumfängen und Prämien. Daher ist es wichtig, den für Sie passenden Tarif sorgfältig auszuwählen.

Die Kombination aus Beihilfe und Restkostentarifen bietet Beamten eine Reihe von Vorteilen. Einerseits führt sie zu einer erheblichen finanziellen Entlastung, da ein großer Teil der Gesundheitskosten abgedeckt ist. Andererseits ermöglicht sie Zugang zu den umfassenden Leistungen der PKV, einschließlich Wahlleistungen und umfassender Zahnbehandlungen.

Trotz der Vorteile gibt es auch einige Punkte, auf die Sie achten sollten. Erstens, obwohl die Beihilfe und die Restkostentarife einen Großteil der Kosten abdecken, können immer noch erhebliche Kosten anfallen, insbesondere für Leistungen, die nicht von der Beihilfe oder dem gewählten Restkostentarif abgedeckt sind. Zweitens, wie bei jeder Krankenversicherung, können auch die Beiträge für Restkostentarife im Laufe der Zeit steigen. Daher ist es wichtig, vor dem Abschluss eines Restkostentarifs die langfristige Beitragsentwicklung zu berücksichtigen. Dies wird nun im Folgenden noch ausführlicher beleuchtet.

Worauf Sie beim Abschluss einer privaten Krankenversicherung (PKV) achten sollten

Die private Krankenversicherung scheint dementsprechend auf den ersten Blick die bessere Wahl für verbeamtete Lehrer zu sein. Doch auch wenn sie das ist, gibt es natürlich dennoch einige Dinge, die bei einem entsprechenden Versicherungsabschluss beachtet werden sollten.

Gesundheitsprüfung – Ein wichtiger Schritt beim Abschluss einer PKV

Der Wechsel in eine private Krankenversicherung ist nicht so unkompliziert wie der in eine gesetzliche. Anders als in der GKV müssen Sie bei der PKV eine Gesundheitsprüfung durchlaufen. Hierbei werden Informationen zu Vorerkrankungen, chronischen Beschwerden und allgemeinen gesundheitlichen Bedingungen abgefragt. Diese Faktoren können den Beitragssatz beeinflussen und sogar dazu führen, dass bestimmte Leistungen ausgeschlossen oder der Antrag auf Versicherungsschutz abgelehnt wird. Daher sollten Sie bei der Gesundheitsprüfung alle Fragen wahrheitsgemäß beantworten und eventuell vorhandene medizinische Unterlagen bereithalten.

Langfristige Kostenentwicklung – Bedenken Sie die zukünftige Beitragsgestaltung

Es ist wichtig zu bedenken, dass die Beiträge in der privaten Krankenversicherung mit dem Alter steigen können. Die Kosten können im Laufe der Jahre erheblich anwachsen, insbesondere im Rentenalter, wenn das Einkommen sinkt. Einige Versicherer bieten zwar sogenannte Beitragsentlastungstarife an, die eine gewisse Absicherung gegen zukünftige Beitragssteigerungen bieten, doch diese können selbst erhebliche Kosten verursachen. Es ist daher ratsam, sich vor Abschluss einer PKV umfassend über die zu erwartende Kostenentwicklung zu informieren.

Versicherungsumfang – Wählen Sie den für Sie richtigen Leistungskatalog

Die private Krankenversicherung bietet in der Regel einen umfangreicheren Leistungskatalog als die gesetzliche Krankenversicherung. Dies kann beispielsweise den Zugang zu spezialisierten Ärzten, umfangreicheren Zahnbehandlungen oder alternativen Heilmethoden betreffen. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern und Tarifen, und nicht jede PKV deckt jede Art von Leistung ab. Bevor Sie sich für eine PKV entscheiden, sollten Sie daher sorgfältig prüfen, welche Leistungen für Sie persönlich wichtig sind und ob diese im gewählten Tarif abgedeckt sind. Berücksichtigen Sie dabei auch eventuelle Wartezeiten für bestimmte Leistungen.

Fazit zur Krankenversicherung für Lehrer nach der Verbeamtung

In vielen Fällen kann der Umstieg auf eine private Krankenversicherung für verbeamtete Lehrer und Lehramtsanwärter finanziell attraktiv sein. Die Beiträge zur privaten Krankenversicherung können deutlich niedriger ausfallen als bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Zusätzlich bieten private Krankenversicherungen oft erweiterte Leistungspakete, die über das hinausgehen, was die gesetzliche Krankenversicherung abdeckt.

Trotz dieser Vorteile ist die Wahl der richtigen privaten Krankenversicherung keine leichte Aufgabe. Mit mehr als 40 verschiedenen Anbietern auf dem Markt kann es schwierig sein, den passenden Tarif zu finden. Es gibt jedoch Tools, die Ihnen bei dieser Entscheidung helfen können.

Anstatt sich ausschließlich auf Testberichte zu verlassen, kann es hilfreich sein, einen unabhängigen Krankenversicherungsvergleich zu nutzen. Mit einem solchen Vergleichstool können Sie die verschiedenen Angebote genau unter die Lupe nehmen und die Vor- und Nachteile jedes einzelnen Tarifs abwägen. So können Sie besser beurteilen, welche Leistungen für Sie persönlich besonders relevant sind.

Ein solcher Vergleich kann Ihnen helfen, eine informierte Entscheidung zu treffen und die private Krankenversicherung zu finden, die am besten zu Ihren individuellen Bedürfnissen und Vorstellungen passt. Es ist jedoch immer ratsam, sich auch unabhängig beraten zu lassen, bevor Sie eine endgültige Entscheidung treffen.

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