Beamte genießen zwar viele Vorteile, da sie ein gutes und sicheres Einkommen erzielen und später eine Pension erhalten, doch sollten sie auf eine private Vorsorge nicht verzichten. Eine Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte funktioniert ähnlich wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung für diejenigen, die keine Beamten sind.
Unfälle, Krankheiten und psychische Probleme können dazu führen, dass Beamte vorzeitig in den Ruhestand gehen müssen. Eine Absicherung durch den Dienstherrn ist nicht immer gewährleistet.
Was ist eine Dienstunfähigkeit?
Wer im öffentlichen Dienst als Richter, Polizist, Justizvollzugsbeamter, Lehrer, Staatsanwalt, Botschafter, Soldat oder Feuerwehrmann arbeitet, kann verbeamtet werden. Er wird von seinem Dienstherrn zur Treue verpflichtet und kann dafür verschiedene Vorteile genießen.
Aufgrund von Krankheit, psychischen Problemen oder Unfall kann es passieren, dass Beamte ihren Arbeitspflichten gegenüber ihrem Dienstherrn nicht mehr nachkommen können. Sie werden dann vorzeitig wegen Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt.
Der Dienstherr kann Beamte schon vorzeitig in Pension schicken, wenn sie innerhalb eines halben Jahres mindestens drei Monate lang arbeitsunfähig waren. Der Amtsarzt muss zusätzlich einschätzen, dass die Dienstfähigkeit innerhalb des nächsten halben Jahres nicht wiederhergestellt werden kann.
Dienstunfähigkeit nicht zu verwechseln mit der Berufsunfähigkeit
Nicht immer bedeutet eine Dienstunfähigkeit automatisch eine Versetzung in den Ruhestand. Der Arbeitgeber, also Kommune, Bundesland oder Arbeitgeber, entscheidet über die vorzeitige Pensionierung. Nach einer Prüfung des Gesundheitszustands des Beamten kann der Arbeitgeber ihm eine andere Arbeitsaufgabe zuweisen.
Deutlich schneller, als Arbeitnehmer berufsunfähig werden, können Beamte dienstunfähig werden. Ein Arbeitnehmer wird berufsunfähig, wenn er seinen aktuellen Beruf mindestens zu 50 Prozent nicht mehr ausüben kann.
Bei der Dienstunfähigkeit gibt es keine Grenze. Die Entscheidung des Arbeitgebers bestimmt darüber, ob ein Beamter dienstunfähig ist.
Absicherung durch den Dienstherrn
Der Arbeitgeber zahlt Beamten nach der Versetzung in den Ruhestand ein Ruhestandsgehalt, das von der Zahl der Dienstjahre abhängt. Minimal kann das Ruhestandsgehalt nur 35 Prozent des letzten Beamtengehalts betragen, wenn der Beamte noch nicht viele Dienstjahre absolviert hat.
Umso wichtiger ist daher eine Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte. Maximal beträgt das Ruhestandsgehalt 70 Prozent des letzten Beamtengehalts. Je weniger Dienstjahre vor der Versetzung in den Ruhestand geleistet wurden, desto größer ist die Versorgungslücke.
Nur Beamte auf Lebenszeit, deren Dienstverhältnis mindestens fünf Jahre bestand, erhalten eine Pension. Beamte auf Probe, Beamte auf Widerruf oder Referendare werden bei Dienstunfähigkeit aus dem Dienst entlassen und sind nicht abgesichert.
Umso wichtiger ist für sie eine Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte. In der gesetzlichen Rentenversicherung werden sie nachversichert, wenn sie eine Mindestbeitragszeit von fünf Jahren nachweisen können. Sie verfügen sonst über keine oder nur äußerst geringe Rentenansprüche.
Finanzielle Absicherung mit der Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte
Die Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte schließt die Versorgungslücke zwischen Pension und Beamtengehalt. So können Beamte ihren Lebensstandard beibehalten, wenn sie durch Krankheit oder Unfall vorzeitig aus dem Dienst ausscheiden müssen.
Die Dienstunfähigkeitsversicherung zahlt eine monatliche Rente an Beamte, die vorzeitig aus dem Dienst entlassen werden.
Wichtig beim Abschluss einer Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung reicht für Beamte meistens nicht aus, um ihren Lebensstandard abzusichern. Anhand der Vertragsbedingungen prüft der Versicherer, ob er dem Beamten eine Rente zahlt.
Nicht immer erhalten Staatsdiener, die dienstunfähig sind, tatsächlich eine Leistung aus der Berufsunfähigkeitsversicherung. Damit Beamte Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung erhalten, müssen sie eine Dienstunfähigkeitsklausel vereinbaren.
Echte und unechte Dienstunfähigkeitsklausel
Bei der Dienstunfähigkeitsklausel kommt es darauf an, ob es sich um eine echte oder unechte Dienstunfähigkeitsklausel handelt.
Eine echte Dienstunfähigkeitsklausel erkennt die allgemeine Dienstunfähigkeit als Berufsunfähigkeit an, wenn ein Beamter in eine andere Abteilung versetzt oder vorzeitig in den Ruhestand entlassen wird.
Eine externe Prüfung durch einen Gutachter der Versicherungsgesellschaft erfolgt nicht.
Der Versicherte erhält bei Dienstunfähigkeit automatisch eine monatliche Rente. Bei einer unechten Dienstunfähigkeitsklausel wird der Gesundheitszustand des Beamten nach den Kriterien der Berufsunfähigkeit beurteilt.
Die Versicherungsgesellschaft kann die Dienstunfähigkeit durch einen eigenen Gutachter prüfen lassen. Nicht immer wird bei einer unechten Dienstunfähigkeitsklausel die Dienstunfähigkeit als Berufsunfähigkeit anerkannt und eine Leistung an den Versicherten gezahlt. Für Beamte ist daher wichtig, dass sie auf eine echte Dienstunfähigkeitsklausel achten.
Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist es für Beamte schwer, festzustellen, ob eine echte oder unechte Dienstunfähigkeitsklausel enthalten ist. Ein Versicherungsexperte sollte herangezogen werden, bevor der Antrag an die Versicherungsgesellschaft gestellt wird. Nur so ist gesichert, dass sie tatsächlich bei Dienstunfähigkeit eine Rente erhalten.
Wichtig für junge Beamte und Beamtenanwärter
Anspruch auf ein Ruhegehalt bei Dienstunfähigkeit haben nur Beamte auf Lebenszeit. Jüngere Beamtenanwärter sollten sich daher unbedingt mit einer Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte absichern.
Eine Dienstunfähigkeitsversicherung ist vorteilhaft für junge Beamte und Beamte auf Probe, da sie aufgrund des geringen Lebensalters nur geringe Beiträge zahlen müssen. Die Vertragslaufzeit sollte möglichst lang gewählt werden. Die monatliche Rente darf nicht nur über wenige Jahre gezahlt werden.
Eine Nachversicherungsgarantie bietet den Vorteil, da keine erneuten Gesundheitsfragen beantwortet werden müssen, wenn sich die Lebenssituation durch Hausbau, Heirat oder Beförderung ändert. Mit der Nachversicherungsgarantie bleiben die Beiträge bezahlbar.
Die Beiträge in der Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte fallen umso höher aus, je älter der Beamte beim Abschluss der Versicherung ist. Vorerkrankungen führen ebenfalls zu Risikozuschlägen auf die Beiträge.
Ausführliche Beratung und Vergleich der Tarife
Es gibt keine separate Dienstunfähigkeitsversicherung für Beamte. In der Berufsunfähigkeitsversicherung sollten Beamte daher eine echte Dienstunfähigkeitsklausel vereinbaren.
Nur sie erkennt die Dienstunfähigkeit bedingungslos an, sodass die Versicherung zahlt, wenn der Beamte aufgrund von Dienstunfähigkeit vorzeitig in den Ruhestand entlassen wurde.
Um die passende Versicherung zu finden, sollten die Tarife und Leistungen der verschiedenen Anbieter verglichen werden. Wichtig ist auch eine gute Beratung durch einen Versicherungsexperten.
Die Dienstunfähigkeitsversicherung schließt die Lücke zwischen Beamtengehalt und Pension. Erst nach fünf Dienstjahren besteht Anspruch auf eine Pension.